Mitgliederversammlung 2025 der DBFG am 22. März in Hofheim


Herr Schlaga, Herr Simporé, Frau Fayama, Prof. Ouoro, Herr Straub und Herr Wiest

Bei strahlend blauem Himmel konnten wir mehr als ein Dutzend Mitglieder an diesem schönen Frühlingssamstag im Schönbergsaal des Kellereigebäudes in Hofheim zur Mitgliederversammlung der Deutsch-Burkininischen Freundschaftsgesellschaft begrüßen. Das Tagungslokal war von den Mitgliedern des Freundeskreises Hofheim-Tenkodogo optimal hergerichtet und für das Wohl aller war mehr als ausreichend gesorgt. An dieser Stelle ein herzliches Danke an Mitglieder des gastgebenden Vereins für ihre Arbeit und Vorbereitung. Vielleicht war es das herrliche Wetter, das manches Mitglied von der Teilnahme abgehalten hatte. Angesichts der aktuellen Situation wäre es gut gewesen, wenn weitere Gruppen und Mitglieder teilgenommen hätten. Insbesondere vermissten wir die Mitglieder der burkinischen Diaspora.


Der Botschafter und der Vorsitzende in intensivem Gespräch

Seitens der Stadt konnten wir den Ersten Stadtrat der Stadt Hofheim, Daniel Philipp, begrüßen. Christoph Straub dankte ihm für sein Kommen, ebenso wie den Mitgliedern und Freunden des Vereins. In seinem Grußwort hob der Vertreter des Bürgermeisters die Wichtigkeit der Arbeit der DBFG und insbesondere auch die des Freundeskreises Hofheim-Tenkodogo hervor und stellte diese in den Kontext der städtischen Aktivitäten als FairTradeStadt und der Mitgliedschaft im Klimabündnis.
In der Vorstellungsrunde wurde die Vielseitigkeit der Mitglieder der DBFG sichtbar. Die Teilnehmer waren aus ganz Deutschland nach Hofheim gekommen. Sie engagieren sich, meist in Gruppen und Vereinen, in unterschiedlichen Bereichen in Burkina Faso von der Bildung, der Berufsausbildung und der Wasserversorgung angefangen, über die Aufklärung gegen die Genitalverstümmelung von Frauen bis hin zu Aktionen, die die Folgen des Klimawandels zu lindern versuchen.
Von der burkinischen Botschaft waren aus Berlin der Botschafter, Herr Prof. Ouoro, die Erste Botschaftsrätin, Frau Fayama (sie war zum dritten Mal auf unserer MV) und den Ersten Sekretär der Botschaft, Herrn Simporé angereist.


Frau Fayama, Frau Rüdinger, Prof. Ouoro, Herr Straub und Herr Wiest

Der Botschafter bedankte sich für die Gelegenheit, den interessierten Teilnehmern die Sicht seiner, der burkinischen Regierung über die Situation in Burkina erläutern zu können. In seinem ausführlichen Betrag ging er insbesondere auch auf das Vorwort des DBFG-Vorsitzenden Christoph Straub im aktuellen Burkina -Info 1-2025 ein. Er betonte, dass viele Berichte über die Sicherheitslage in Burkina in den deutschen, wie westlichen Medien nicht die Realität vor Ort wieder gäben. Vielmehr sei es so, dass die Regierung gemeinsam mit dem burkinischen Volk die territoriale Integrität des auch von außen unterstütztem Terrorismus durch Al-Kaida und Islamischer Staat verteidigten. Das sei das Recht jeden Staates. Dabei leisteten die Sicherheitskräfte zusammen mit den Freiwilligen-Verbänden, den VDPs (=Volontaires pour la defense de la patrie), harte und zunehmend erfolgreiche Arbeit. Berichte über Übergriffe des Militärs und der Milizen entsprächen nicht der Wahrheit. Die Argumente und Erklärungen Botschafter Prof. Ouoros finden sich ausführlich in seinem Brief an den Vorsitzenden, der im vorliegenden Heft des Burkina Infos abgedruckt ist. Im Vorlauf hatte es einen Briefwechsel zwischen der Botschaft und dem Vorstand des DBFG gegeben. Uns treibt die Sorge um, dass sich Burkina Faso zu einem autoritären Staat entwickelt.

An den Vortrag von Botschafter Prof. Ouoro entwickelte sich eine lebhafte, in Teilen kontrovers geführte Diskussion. Trotz der unterschiedlichen Sicht auf die Situation war es allen Diskussionsteilnehmern wichtig, die guten Beziehungen der DBFG und ihrer Vereine zur Botschaft Burkinas zu betonen. Deshalb unterstrichen wir, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in gegenseitiger Akzeptanz und Respekt die diversen Meinungen und Perspektiven aushalten müsse und könne. Unter Freunden „entre famille“ sei dies möglich.


Aufmerksame Teilnehmer

Ein weiteres Thema im Gespräch mit dem Botschafter und seinen Mitarbeitern waren Visa-Probleme. Egal ob das Visum digital oder nach alter Art mit Vordruck beantragt wird, die Entscheidung darüber fällt im Außenministerium in Ouagadougou. Digitale Anträge können von der Botschaft nicht nachverfolgt werden. Wer also einen ganz sicheren Weg gehen will, auf dem sie oder er notfalls nachfragen kann, sollte das Visum per Vordruck in der Botschaft beantragen. Mehrere Mitglieder, die in letzter Zeit in Burkina Faso waren und für ihr Visum den digitalen Weg gingen, berichteten, dass es keine Probleme gab und das Visum in kürzester Zeit (meistens um die drei Tage) da war. Es sei in diesem Zusammenhang kurz erwähnt, wie aufwändig und zeitraubend es für Burkinabè ist, ein Schengen-Visum zu bekommen.

An dieser Stelle möchten wir uns ausdrücklich bei Frau Rüdinger (stellvertretende Vorsitzende von Imasgo e.V. in Birkenau) für die perfekte Simultanübersetzung bedanken. Nur dadurch konnte der Gedankenaustausch und Dialog mit teilweise schwierigen Inhalten so lebendig und konstruktiv ermöglicht werden.

Die vorgeschriebenen Formalien wurden schnell erledigt. Der Vorsitzende Christoph Straub gab seinen Tätigkeitsbericht ab, der Schatzmeister Erwin Wiest erklärte die Finanzen, insbesondere auch den „strukturellen“ Fehlbetrag in Höhe von um die 1.900 € zwischen Ein- und Ausgaben. Diese führten dann letztlich zum Beschluss über eine stärkere Erhöhung des Mitgliedsbeitrages (siehe unten). Da die Kassenprüferinnen nicht da sein konnten, wurde deren Bericht durch Herrn Hofmann (Focus Viernheim) vorgetragen. Sie bestätigten in ihrem Prüfungsbericht, dass es keinerlei Beanstandungen gäbe und empfahlen die Entlastung des Schatzmeisters. Diese erfolgte auch einstimmig, wie auch die des gesamten Vorstandes. Weiterhin wurden zwei neue Kassenprüfer (Herr Hofmann und Herr Weidner aus Viernheim) gewählt und den bisherigen Kassenprüferinnen (Frau Pachner und Frau Weidner aus Viernheim) für ihre Arbeit herzlich gedankt.


Herr Lange war seit langem auch wieder dabei

Und dann war noch über den Antrag des Vorstands zur Erhöhung der Mitgliedsbeiträge zu diskutieren und abzustimmen. Wir hatten im letzten Jahr einen Fehlbetrag von über 1.880 €. Allein die Herstellung des Burkina-Infos kostet inzwischen etwa 1.400 € (bei zwei Heften sind das 2.800 €). Dazu kommen die Portokosten (jedes Mal ca. 340 €). Nicht aufgeführt sind hier Reisekosten, Kontogebühren, Ausgaben für die EDV etc. (das alles finden Sie im Protokoll der Mitgliederversammlung). Und unsere Einnahmen durch die Mitgliedsbeiträge sind nur 3.555 €. Unsere vor langer Zeit angesammelten Reserven sind aufgebraucht. Und deshalb müssen wir unsere Beiträge – zum ersten Mal seit der Gründung der DBFG im Jahr 1990 – anheben. Ursprünglich wollte der Vorstand 25 € bzw. 12,50 € vorschlagen. Das würde bei der derzeitigen Preisentwicklung bedeuten, dass wir in zwei oder drei Jahren das Thema wieder auf die Tagesordnung setzen müssten. Deshalb hat der Vorstand eine Erhöhung auf 30 € bzw. 15 € beantragt. Die Mitgliederversammlung hat diesen Antrag einstimmig angenommen.

Übrigens: Wenn Sie dazu beitragen wollen, dass die DBFG finanziell noch sicherer dasteht, können Sie Fördermitglied werden und Ihren Jahresbeitrag selbst festlegen. Grenzen nach oben gibt es da keine. Eine E-Mail an den Schatzmeister reicht (schatzmeiser@dbfg.de). Auch Spenden sind möglich.
Am Schluss gab es unter dem Punkt „Verschiedenes“ einen regen Meinungsaustausch über viele Themen wie zum Beispiel zur Bevölkerungsentwicklung in Burkina Faso, so dass die Zeit kaum ausreichte. Eine gelungene Veranstaltung, meinten nicht wenige der Teilnehmer.
Der Vorstand: Christoph Straub – Rüdeger Schlaga – Erwin Wiest

Bild 1: Herr Schlaga, Herr Simporé, Frau Fayama, Prof. Ouoro, Herr Straub und Herr Wiest
Bild 2: Frau Fayama, Frau Rüdinger, Prof. Ouoro, Herr Straub und Herr Wiest
Bild 3: Der Botschafter und der Vorsitzende in intensivem Gespräch
Bild 4: Aufmerksame Teilnehmer
Bild 5: Herr Lange war seit langem auch wieder dabei.

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