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Wie wir über Burkina Faso reden - Eine kritische Auseinandersetzung mit Rassismus in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit

 

Wir als Mitglieder der Deutsch Burkinischen Freundschaftsgesellschaft stehen alle auf unterschiedlichster Weise in Beziehung mit Burkina Faso, sei es als deutsche Organisation, die mit einer burkinischen Stadt oder einer Gemeinde eine Partnerschaft pflegt und vor Ort entwicklungspolitische Projekte umsetzt, als Deutsche, die in Burkina Faso leben oder umgekehrt als Burkinabé in Deutschland, einen Partner aus Burkina Faso haben oder sich aus anderen Gründen für diesen westafrikanischen Staat interessieren.

Wir alle haben unterschiedliches Wissen über Burkina Faso und vielfältige Erfahrungen vor Ort gemacht Da uns Burkina Faso und seine Menschen am Herzen liegen, ist es umso wichtiger, wie wir zurück in Deutschland über Erlebnisse sprechen oder wie wir in der Öffentlichkeitsarbeit unserer Organisation Burkina Faso darstellen. In diesem Artikel möchte ich über Begriffe und Formulierungen sprechen, die immer wieder benutzt werden, aber abwertend bis hin zu diskriminierend sind.

Sprache ist mächtig und niemals neutral. Rassismus wird kontinuierlich durch Sprache hergestellt. Vielen ist nicht bewusst, dass die nachfolgenden Begriffe einen diskriminierenden Gehalt und eine kolonialistisch geprägte, rassistisch wirkende Bedeutungsgeschichte haben, die bis heute zum Ausdruck kommt.

Es werden koloniale und rassistische Denkmuster, stereotypische Bilder und Klischees immer wieder reproduziert. Die Anwendung einzelner Merkmale als bestimmende Gruppenkennzeichen ist eine Form der Stereotypisierung. Stereotype, die sich auf Gruppen beziehen, legitimieren und reproduzieren gleichzeitig Herrschaftsverhältnisse und damit verbundene Ausgrenzung und Diskriminierung. Durch permanente Wiederholungen schleichen sich Stereotype in individuelle Wahrnehmungen ein und werden dann als gegeben wahrgenommen. Wahrnehmungen und Konstruktionen verdichten sich oft in Phrasen und Schlagwörtern beispiels-weise in den Medien und schreiben sich ins kollektive Gedächtnis ein. Im entwicklungspolitischen Kontext kommt es immer wieder vor, dass Schwarze und People of Color (PoC) im Nord-Süd-Kontext häufig als Objekte und Empfängerinnen von Hilfe oder Unterstützung, Weiße dagegen als handelnde Subjekte und Expertinnen dargestellt werden. Die Entwicklungszusammenarbeit ist nicht frei von Rassismen. Die burkinische Vereinsarbeit ist davon leider nicht ausgeschlossen. Für die Leser, die sich dies nicht vorstellen können, möchte ich dies im Folgenden mit anonymisierten Beispielen aufzeigen. 

      „Dort trafen sie eine Frau mit einem Rasta-Stand, die zufällig denselben Dialekt wie Namatou sprach.

Es kommt immer wieder vor, dass afrikanische Sprachen als Dialekte bezeichnet werden. Die Bezeichnung von afrikanischen Sprachen als Dialekte ist undifferenziert und pauschal. Als Dialekte bezeichnete afrikanische Sprachen werden als den Nationalsprachen in Europa nicht ebenbürtig und unterlegen dargestellt und so abgewertet. Dasselbe gilt für „Stammessprachen“. In Burkina Faso gibt es 70 Sprachen: 69 autochthone (auch indigene) Sprachen und Französisch, die Sprache der ehemaligen Kolonialmacht. Sie ist heute die offizielle Sprache in Burkina Faso und wird vor allem in der Politik, im Bildungssektor und in den meisten burkinischen Medien verwendet. Die 69 autochthonen Sprachen sind alle Nationalsprachen, wovon jede dieser Sprachen unterschiedliche regionale Varietäten hat, die Dialekte. Die weitverbreitetsten Nationalsprachen in Burkina Faso sind mit 51,40 °/o Mooré gefolgt von Dioula (8,8°/o) und Fulfulde (7,36°/o, auch Peul, Fulbe oder Fulani genannt). Diese drei Sprachen sind nicht automatisch gleichzusetzen mit Verkehrssprache, denn dies sind Sprachen, die über die Landesgrenzen hinaus in mehreren Ländern eine gewisse Sprecheranzahl haben und/oder von vielen Menschen als Zweitsprache gesprochen werden. Viele Burkinabé sind bilingual und sprechen mindestens zwei Sprachen fließend. Verkehrssprachen in Burkina Faso sind Dioula, dass ebenfalls in der Côte d’Ivoire, Mali und Guinea gesprochen wird, sowie Fulfulde, das in der der Sahelregion vom Senegal bis in den Sudan gesprochen wird. Die meisten dieser Sprachen werden fast ausschließlich mündlich gebraucht, nur wenige wurden verschriftlicht. Obwohl Französisch die Amtssprache ist, wird sie nur von nur 1,2 °/o der Bevölkerung gesprochen.

„Stamm“ oder „Stammessprache“ sind ebenfalls abwertende Bezeichnungen. In Anlehnung an die historische Bezeichnung „germanische Stämme“ wurden vielfältige und ganz unterschiedliche Organisationsformen in Afrika pauschal als „Stämme“ bezeichnet. Mit diesem Verfahren konnten diskriminierende Perspektiven und Konstruktionen von Afrika als „das Andere“, „rückständig“ und „primitiv“ hergestellt und transportiert werden. In meinem Afrikanistikstudium habe ich daher den Begriff „Ethnie“ gelernt, der aus dem griechisch ethnikos „zum fremden Volke gehörig, volkstümlich“ entlehnt wurde. Der Begriff wurde als begriffliche Alternative zu „Stamm“ und „Rasse“ konzipiert, um rassistische Konnotationen dieser Begriffe zu vermeiden. Wir haben seine Neutralität angenommen, den Begriff jedoch nie kritisch hinterfragt. Der Begriff „Ethnie“ transportiert jedoch inhaltlich überschneidende Konzepte. So werden nur „Nicht-Weiße“ Kulturen als „Ethnie“ bezeichnet. Weil wir denken, dass der Begriff „Ethnie“ eine „neutrale“ Ersetzung ist, können so rassistische Denk- und Konzeptualisierungsmuster fortgeschrieben werden. Bessere Alternativen sind die Bezeichnung Gesellschaft oder das Verwenden der Eigenbezeichnung wie beispielweise Lobi, Bobo oder Gourmantché.

      „Nach einem Unfall hatte sich das Kind den Oberarm gebrochen. Die Eltern hatten es zu einem traditionellen Medizinmann gebracht, der den Arm abgebunden hatte. Dadurch war der komplette Arm abgestorben“.

In Bezug auf Afrika haften an Begriffe wie „traditionell“ und Tradition nicht nur Konnotation wie statisch und antiquiert, sondern auch unterlegen und „primitiv“. Aus diesem Grund ist es problematisch, generell oder unreflektiert, von Tradition in Afrika bzw. traditionellen afrikanischen Gesellschaften zu sprechen. Folglich sollte auf unpassende Bezeichnungen wie Häuptling, Heiler, Medizinmann, traditioneller Herrscher verzichtet werden. Um die Position innerhalb des Machtgefüges so konkret wie möglich zu benennen, ist es zu empfehlen, sich an der tatsächlichen Struktur der jeweiligen Gesellschaft zu orientieren oder die Eigenbezeichnungen der jeweiligen Sprachen zu verwenden.

     Seit [Jahreszahl] unterstützt die Stadt [Name] mit einer Patenschaft die [Name der Stadt] in Burkina Faso, um die Bereitschaft der Bürger zur Hilfe für die Dritte Welt zu dokumentieren. 

Im Kalten Krieg wurde in „Erste“ und „Zweite Welt“ unterteilt. Anfang der 1950er Jahre wurde für die blockfreien Länder, die einen alternativen Weg zwischen den kapitalistischen und sozialistischen Ländern einschlugen, der Begriff „Dritte Welt“ geprägt. Mit dem Ende des Kalten Krieges und dem Fall der Mauer in 1989 ist dieser Begriff hinfällig, wird jedoch immer noch benutzt. Der Begriff ist alleine schon deswegen hinlänglich, weil es nur eine Welt gibt. Mit dem Wegfall der vermeintlichen „Zweiten Welt“ wurde der konstruierte hierarchische Abstand der „Dritten Welt“ zum „Rest der Welt“ noch vergrößert. So wird die Vorstellung eines Nord- Süd konzeptualisierten Gegenpols weiter gefestigt. Als „Dritte Welt“ werden die Länder bezeichnet, denen aus westlicher Perspektive „Unterentwicklung“ unterstellt wird. Der Begriff „Dritte Welt“ verstärkt die Dichotomie der „Ersten Welt“ als „Industrienation“ und der „Dritten Welt“ als „Entwicklungsländer“. Der Begriff „Dritte Welt“ sollte daher nicht mehr benutzt werden.

Als Entwicklungsland werden Länder bezeichnet, die aus der Perspektive der sogenannten „Industrieländer“ als „unterentwickelt“ gelten. Implizit beinhaltet Entwicklungsland Konnotationen wie „nicht fertig oder voll entwickelt“ oder auf einem „Entwicklungsweg“. Bei den Begriffen wie Entwicklungsland und Entwick-lungshilfe schwingen immer negative Konnotationen mit sowie Abhängig-keitsstrukturen und Hierarchien. Der Kolonialismus stützte sich als Legitimationskonstrukt auf den Gedanken der Entwicklung“. So entstand eine Hierarchisierung von Gesellschaftsformen und die Idee von „Unterentwicklung“. Die Entwicklungszusammenarbeit ist darauf ausgelegt, dass die im Diskurs als defizitär angesehenen Gesellschaften und Lebensweisen durch gezielte Maßnahmen verbessert werden, und zwar im Hinblick auf eine westliche Norm und durch Unterstützung in der Regel im Westen ausgebildeter Entwicklungsexpertinnen.

Um mit dieser kolonialen Macht- und Herrschaftspraxis zu brechen, müssen der Begriff und das Konzept der Entwicklung“ grundlegend hinterfragt werden. Dieser Prozess hat bereits mit der Diskussion über eine nachhaltige Zusammenarbeit und Kooperation sowie Partnerschaft auf Augenhöhe begonnen, was sich auch in neuen Begrifflichkeiten niederschlägt. Die Begriffe Entwicklungsland und Entwicklungshilfe sollten daher äußerst behutsam benutzt werden.

      „Die Mühlen in dem unterentwickelten, westaftikanischen Land Burkina Faso mahlen langsam.“

Afrika und seine Bewohnerinnen werden oft verallgemeinernd als hilfsbedürftig und unterentwickelt dargestellt und den Menschen wird die Fähigkeit abgesprochen, ihre Situation selbst und selbstbestimmt zu verändern. Diskriminierende Bezeichnungen wie unterentwickelt und rückständig sollten daher gestrichen werden.

Ein weiterer Punkt ist das Sprechen über Armut. Nach dem Index für menschliche Entwicklung (Human Development Index, HDI) ist Burkina Faso mit Rang 182 von 189 eines der ärmsten Länder der Welt. Dieser Wohlstandssektor lässt jedoch beispielsweise den informellen Sektor oder die Subsistenzwirtschaft außer Acht, wodurch das Pro-Kopf-Einkommen und das Brutto-Inlandsprodukt nicht richtig bestimmt werden können. Es sollte sehr behutsam mit Beschreibungen von Armut umgegangen werden und Burkina Faso beispielsweise nicht auf Armut reduziert werden, wie dies leider in einem Zeitungsartikel Ende September 2020 geschehen ist:

      „Elan kann sich das hier gar nicht vorstellen, wie bitterarm dieses Land ist“, sagt [Name des eines Mitglieds] vom [burkinischer Verein in Deutschland]. Er war vor Ort und hat das Elend gesehen.“

Zu dieser äußerst abwertenden Bezeichnung direkt im ersten Satz des Zeitungs-artikels wird in einem Foto ein nacktes und unterernährtes Kleinkind gezeigt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Eltern des Kindes vorher gefragt wurden, ob solch ein Foto gemacht werden darf. Noch dazu bezweifle ich, dass die Eltern über den Verwendungszweck des Fotos informiert wurden und ihr Einverständnis eingeholt wurde. Fotos in Zeitungsartikeln, bei Präsentationen oder auf Plakaten müssen die Menschenwürde der Fotografierten schützen, sensibel mit Krankheit und Nacktheit umgehen und Menschen als handelnde Subjekte, nicht als passive Opfer zeigen. Vorträge, Berichte, aber auch persönliche Gespräche über die Vereinsarbeit müssen wertneutral und respektvoll sein. Der Berliner Entwicklungspolitischer Ratschlag hat hierzu eine nützliche Checkliste für die Öffentlichkeitsarbeit erstellt (s. Literatur-empfehlung).

Um die Spendenindustrie am Laufen zu halten, werden immer wieder Bilder reproduziert, die Schwarze Menschen und PoC in Elend und Hilfsbedürftigkeit darstellen. So werden Stereotypen und Vorurteile gefestigt. Eine „Wirklichkeit“ wird konstruiert, in der Afrika einheitlich als schwach, arm, rückständig und hilfsbedürftig angenommen wird. Auch wenn sich die Sicherheitslage in Burkina Faso in den letzten Jahren dramatisch verschlechtert hat, sollte die aktuelle Situation in Erzählungen oder in der Vereinsarbeit nicht noch künstlich dramatisiert oder falsche Informationen hinzugefügt werden, um beispielsweise mehr Unterstützung und Spenden zu akquirieren. Letztes Jahr habe ich in einem Rundbrief eines in Burkina Faso engagierten Vereins Folgendes gelesen:

„Heute weiß man nicht mehr, ob der neben einem betenden Manne in der Kirche oder der Moschee nicht den Rucksack voller Bomben hat.“

Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit der Sicherheitslage in Burkina Faso und insbesondere mit dem Terrorismus. Auch wenn Moscheen und Kirchen immer wieder angegriffen wurden, gab es bisher keinen Selbstmordanschlag. Diese Darstellung ist völlig haltlos. So etwas darf in der deutsch burkinischen Zusammenarbeit nicht vorkommen. Es gilt, fair, ehrlich und realistisch zu bleiben. Ich erinnere mich noch, wie ich vor ein paar Jahren gelesen habe, wie eine Organisation über ihre Vereinsarbeit in Burkina Faso anlässlich eines Tags der offenen Tür informieren wollte und in den sozialen Medien dafür Werbung machte. An diesem Tag sollte es exotisches Essen geben. Auch Exotismus ist eine Form des Rassismus. Dabei werden aus dominanter weißer Perspektive heraus Nicht-Weißen bestimmte verall-gemeinernde, vermeintlich „positiv“ besetzte und als von der weißen Norm abweichende Eigenschaften zugeschrieben. „Exotisch“ wird dabei gleichzeitig als fremd und begehrenswert dargestellt. Exotismus beinhaltet Überlegenheits- und Machtmechanismen, die sich auf eine rassistische Aneignung des „Exotischen“ richten. Daher sollten Begriffe wie „exotisch“ nicht benutzt werden.

In einem Zeitungsartikel von Ende August 2020 hieß es

      einer deutschen Stadt] sammeln für Afrika: Brunnen soll Wasser sprudeln lassen“.

Sehr oft ist in den lokalen Medien zu lesen, dass bei Berichten über die Projektarbeit in einem afrikanischen Land in der Artikelüberschrift das jeweilige afrikanische Land nicht erwähnt wird, sondern nur pauschal Afrika geschrieben wird. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass viele Menschen oft nicht wissen, wo Burkina Faso liegt und es nicht geografisch verorten können. Stattdessen pauschal von Afrika zu sprechen, kann hier nicht die Lösung sein. Denn so wird aus den 55 afrikanischen Ländern mit über 2000 Sprachen und mit unterschiedlichen geschichtlichen Entwicklungen eine politische Einheit konstruiert. Die Heterogenität von afrikanischen Kulturen und Menschen, die in Afrika leben, wird durch den Begriff unsichtbar gemacht. Wir sollten stattdessen Burkina Faso für Nichtwissende einfach beschreiben, indem wir zuerst den Landesnamen nennen und ihn dann näher erläutern, beispielsweise als westafrikanischen Binnenstaat unter der Nennung von ein bis zwei Nachbarländern. Es sollten, wenn möglich, immer einzelne Länder, Regionen und Städte explizit mit ihrem Namen benannt werden, um Verallgemeinerungen und Hierarchisierungen zu vermeiden.

Auch die Begriffe „Schwarzafrika“ und „Schwarzer Kontinent“ täuschen vor, dass es sich um eine homogene Einheit handelt. Diese Begriffe sollten überhaupt nicht mehr verwendet werden, denn der Begriff „Schwarzafrika“ teilt den afrikanischen Kontinent in das Weiße und das Schwarze Afrika: Das Weiße Afrika mit einer tausendjährigen Kultur, mediterran und nah an Europa. Das Schwarze Afrika hingegen als geschichtslos, unzivilisiert und wild. Mit der Bezeichnung „Schwarzer Kontinent“ wird der afrikanische Kontinent als unheimlich dunkel, finster und böse konstruiert. Diese Dichotomie von Schwarz und Weiß hat sich seit der Kolonialisierung mit dem transatlantischen Sklavenhandel und der christlichen Missionierung eingeschrieben. So impliziert heutzutage schwarz zumeist Annahmen oder Zuschreibungen wie „illegal“, „unerwünscht“ oder „kriminell“.

Neben diesen diskriminierenden Begriffen ist anzumerken, dass Sprachgebrauch immer kontextabhängig ist. Auch Bezeichnungen, die sprachhistorisch nicht als rassistisch eingestuft werden, können dennoch in bestimmten Kontexten rassistisch sein oder für entsprechende Konstruktionen instrumentalisiert werden. Ein „politisch korrekter“ Sprachgebrauch oder das bloße Ersetzen von bestimmten Wörtern können Rassismus kein Ende bereiten. Um Rassismus zu vermeiden, ist eine kritische Reflexion der Strukturen in der eigenen Arbeitspraxis und in der Zusammenarbeit mit Partnerinnen aus dem Globalen Süden und gegebenenfalls deren Veränderung nötig. Die Auseinandersetzung mit Rassismus ist ein dauerhafter Prozess. Ich empfehle jedem, sich mit der Thematik weiter auseinanderzusetzen und auch über seinen eigenen Sprachgebrauch und seine Rolle nachzudenken. Ich bin mir sicher, dass wir so die deutsch burkinische Zusammenarbeit unvoreingenommener und noch besser auf Augenhöhe gestalten können. Im nachfolgenden habe ich eine kleine Literaturempfehlung mit lesenswerten Büchern zusammengestellt, die nicht nur im Kontext der aktuellen Black Lives Matter Bewegung interessant sind.

Janncke Tiegna, Würzburg

 

Janneke Tiegna hat Afrikawissenschaften in Hamburg, Leipzig und Pretoria studiert, für die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in Burkina Faso gearbeitet, ist Doktorandin im Projekt „Lokale Selbstregelung Jur die Herstellung von Sicherheit: Bürgerwehren in Burkina Faso“ an der Universität Würzburg und forscht in Bobo-Dioulasso und Karangasso-Vigué.

 

LITERATUREMPFEHLUNGEN:

Arndt, Susan 2018. Afrika und die deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk.

Münster: Unrast Verlag

Arndt, Susan u. Nadja Ofuatey-Alazard 2011. Wie Rassismus aus Wörtern spricht: (K)Erben des Kolo-nialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Münster: Unrast Verlag

BER 2020. Von Trommlern und Helfern: Checklisten zur Vermeidung von Rassismen in der entwicklungspolitischen Öffentlichkeitsarbeit.

Online: https://eineweltstadt.berlin/wp-content/uploads/ber-checklisten-rassismen_2010.pdf

Hasters, Alice 2019. Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen: aber wissen sollten. Berlin: Hanserblau. Ogette, Tupoko 2019. exit RACISM: rassismuskritisch denken lernen.

Münster: Unrast Verlag

Sow, Noah 2018. Deutschland Schwarz Weiß: Der alltägliche Rassismus. Hamburg: Books on Demand